Hautausschlag durch Zinkmangel
Hautekzeme mit Schuppen und Krusten können auf einen Zinkmangel hinweisen.
Dabei ist wichtig, dass der Hautausschlag keinen Juckreiz verursacht - im Gegensatz zur Räude, die immer mit einem starken Juckreiz einhergeht.
Symptome bei Hautausschlag durch Zinkmangel
Hautekzem am Kopf, an den Ohren, den Beinen und an der Euterhaut.
Mögliche Ursachen von Hautausschlag durch Zinkmangel
Mineralstoffe sind essentiell, d.h. sie können im Stoffwechsel nicht aufgebaut werden, sondern müssen mit dem Futter aufgenommen werden. Sie werden eingeteilt in Mengenelemente und Spurenelemente.
Erwachsene Ziegen sollen täglich 20-50g lose Mineralstoffmischung (für Ziegen oder für Rinder, nicht für „Schafe und Ziegen“) bekommen.
Wichtige Spurenelemente sind Selen, Jod, Zink, für Ziegen auch Kupfer. In der Schaf- und Ziegenhaltung kommt es in Österreich häufig zu einer Unterversorgung mit Zink.
Maßnahmen gegen Hautausschlag durch Zinkmangel
Behandlung des Hautausschlags (nicht feucht und nässend):
Die Haare gründlich scheren.
Mit warmem Wasser die Krusten lösen.
Abwechselnd mit einer Zinksalbe und mit einer fetten Salbe (z.B. Schmalz oder Olivenöl) anfangs 2x tgl. einschmieren, anfangs wenn möglich verbinden.
Wenn es besser wird, kann die Behandlung auf 1x tgl. und schließlich auf jeden 2. Tag reduziert werden.
Behandlung des Hautausschlags (feucht und nässend):
Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine bakterielle Entzündung, die folgend behandelt werden kann:
Nach dem Abscheren der Haare wird die Haut mit Eichenrinden-Abkochung gewaschen und abgetrocknet.
Danach wird ev. ein Honigverband angelegt, der tgl. gewechselt wird.
Behandlung von Fußräude:
Schulmedizinisch mit Injektion von Ivermectin oder ähnlichem (2-3x im Abstand von 7 Tagen).
Der Erfolg dieser Behandlung ist manchmal nicht befriedigend.
Beispiel aus der Praxis
Eine Ziege hat einen Hautausschlag oberhalb der Klauen. Interessanterweise ist dieser Ausschlag an allen 4 Beinen. Das Tier zeigt keinen Juckreiz und ist gut genährt. Ein Behandlungsversuch mit Blauspray war nicht erfolgreich.
Was könnte das sein und wie soll ich vorgehen?
Bei einem Ausschlag zwischen den Afterklauen und oberhalb der Klauen ist zuerst an Fußräude zu denken. Allerdings gehört zur Fußräude (bzw. generell zur Räude) unbedingt ein starker Juckreiz, daher werden die betroffenen Ziegen oder Schafe unruhig sein, stampfen und die Stellen benagen. Wenn es nicht juckt, dann ist es wahrscheinlich keine Räude.
Außerdem kommt die Fußräude an den Hinterbeinen stärker als an den Vorderbeinen vor und sie kommt fast nur bei männlichen Tieren, also Böcken und Widdern vor.
Hier handelt es sich um ein weibliches Tier, das normal frisst und eine gute Kondition hat. Der Ausschlag juckt nicht.
Es könnte die Fußform vom Lippengrind sein – dazu müssten aber Kitze mit Lippengrind vorhanden sein. Auch das ist nicht der Fall.
Daher ist an einen Zinkmangel zu denken.
Die Ziegen haben zur Mineralstoffversorgung einen Leckstein. Die Erfahrung zeigt immer wieder, dass damit die Versorgung nicht ausreichend gegeben ist.
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