Mineralstoffmangel: Selen-, Jod-, Zink-, Kupfermangel
Beim Mineralstoffmangel handelt es sich in der Regel um eine Bestandserkrankung, sodass mehrere Tiere betroffen sind.
Wenn ein Mangel direkt am Tier sichtbar wird, ist eine rasche Ergänzung notwendig, z.B. durch Verabreichung einer Selen-Paste oder –injektion, durch die Anwendung jodhältiger Desinfektionsmittel (z.B. Betaisodona) oder durch die Gabe von Zink.
von Mineralstoffmangel
Häufigste Arten an Mineralstoffmängeln, deren Symptome, Diagnosen und Behandlungen
Bei mangelhafter Mineralstoffversorgung zeigen sich Symptome an den Tieren.
Selenmangel
Ältere Tiere haben meist unspezifische Symptome.
Neugeborene zeigen folgende Symptome:
mangelndes Stehvermögen
Saugschwäche
Schluckschwäche
Lämmer und Kitze:
Muskelprobleme
steifer Gang
angeborene Muskeldystrophie
Weißmuskelkrankheit
Diagnose: Der Selengehalt kann im Blut bestimmt werden.
Jodmangel
Im alpinen Raum ist zu wenig Jod im Boden. Auch das hauptsächliche Verfüttern von Weißklee, Raps und Kohlarten kann Jodmangel verursachen.
Symptome bei Jodmangel sind:
Kropfbildung
Fruchtbarkeitsstörungen
Wollschäden
Die Diagnose wird anhand der Symptome gestellt. Im Blut ist eine Jodbestimmung schwierig, da 98% des Jods in der Schilddrüse gespeichert sind.
Zinkmangel
Zink findet sich im Körper im Auge, in den Haaren, im Knochen, in der Muskulatur, in der Prostata und den Hoden. Die Zinkaufnahme wird durch Cadmium und durch ein hohes Kalziumangebot gehemmt.
Zink wird im Körper kaum gespeichert, sondern muss täglich mit dem Futter aufgenommen werden.
Laktierende Schafe und Ziegen geben viel Zink in die Milch ab und zeigen daher einen Zinkmangel früher und deutlicher. Zinkmangel führt weiters zu Fruchtbarkeitsstörungen.
Symptome äußern sich durch:
Haar- und Wollausfall
Brillenbildung um die Augen
Krustig-schuppige Auflagerungen auf der Haut v.a. im Lippen- und Maulbereich und an den Ohren
Die Hautveränderung juckt nicht (im Gegensatz zum Räudebefall).
Auch an den Klauen und Gelenken entstehen schuppige Veränderungen.
Wenn die Maulschleimhaut betroffen ist, dann wird die Futteraufnahme gestört.
Die Diagnose wird am besten durch die Untersuchung eine Hautstanze gestellt, aber auch Blutuntersuchungen sind möglich.
Kupfermangel
Kupfermangel kann auftreten, wenn die Futterrationen wenig Kupfer enthalten, oder wenn Stoffe wie Molybdän und Schwefel die Aufnahme von Kupfer im Körper behindern.
Mangelsymptome kommen v.a. bei Jungtieren vor:
lebensschwache Neugeborene, können nicht stehen, schlaffe Beine, hundesitzige Stellung, gestörtes Knochenwachstum, unkoordinierter Gang oder Festliegen.
Selten Anämie oder Kupferbrille.
Diagnose: Der Kupfergehalt wird am besten im Lebergewebe, z.B. von Schlachttieren bestimmt. Eine Blutuntersuchung kann einen latenten (schleichenden) Mangel oder eine chronische Vergiftung nicht sicher diagnostizieren.
Ziegen haben einen höheren Bedarf → nicht auf Dauer Schaf-Mineralstoffe geben.
Beim Texel u Suffolk-Schaf besteht eine extrem niedrige Kupfertoleranz.
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