Fieber und Untertemperatur
Was ist Fieber?
Bei Fieber ist die Wärmeregulation gestört und die innere Körpertemperatur ist erhöht. Von Fieber spricht man, wenn die Körpertemperatur mehr als ein halbes Grad über der Normaltemperatur liegt.
Symptome bei Fieber
Symptome zusätzlich zur Erhöhung der Körpertemperatur:
Haare sträuben: bei Ziegen am Körper, bei Schafen im Kopfbereich sichtbar
Hauttemperatur unregelmäßig verteilt
Atmung und Puls schneller
Zittern und Schüttelfrost
Appetit vermindert
Kot fester, Harn konzentrierter
durch regelmäßiges Messen kann eine Fieberkurve erstellt werden
Ursachen für Fieber
Infektionen mit Viren und Bakterien → Entzündungen z.B. Euterentzündung, Lungenentzündung, Entzündung der Klauen oder Beine, an den Ohren, Nabelentzündung, Durchfall mit Fieber….
Schwere Verletzungen → Wundfieber
Große Hitze, Wärmestau → Hitzschlag, Sonnenstich
Ein Schaf oder eine Ziege hat Fieber → genau untersuchen und beobachten, um Hinweise auf die Ursache zu finden: gibt es Veränderungen am Kopf, Hals, Rumpf, an den Beinen und Klauen? Gibt es Ausfluss aus einer Schleimhaut (Augen, Nase, Maul, Scheide, Vorhaut)? Ist bei Neugeborenen der Nabel auffällig? Gibt es eine Verletzung? Kann Hitze oder Sonnenbestahlung die Ursache sein? …
Bei hohem Fieber rasch einen Tierarzt rufen.
Blutvergiftung = Sepsis kann als lebensbedrohliche Komplikation von Infektionen entstehen. Bei Schafen und Ziegen, die im Stall und auf der Weide mit vielen Krankheitserregern konfrontiert sind, können Infektionskrankheiten wie Euter-, Lungen- oder Klauenentzündungen ebenso wie Nachgeburtsverhalten oder Verletzungen zu einer Blutvergiftung führen. Wenn eine Infektion einen schweren Verlauf nimmt, soll unbedingt rasch ein Tierarzt für eine schulmedizinische Behandlung gerufen werden.
Fieber behandeln
Schulmedizin: Anwendung fiebersenkender, entzündungshemmender und schmerzstillender Arzneimittel. Sie können per Injektion oder als Pulver über das Maul verabreicht werden. Je nach Fieberursache werden auch Antibiotika oder weitere Arzneimittel verwendet.
Homöopathische Unterstützung → bei Fieber siehe hier → bei Blutvergiftung siehe hier
Hausmittel: zur Unterstützung können “Essigwickel” gemacht werden: ein Tuch wird in kaltes verdünntes Essigwasser getaucht und dann nahe am Körper um die Beine gewickelt. Wechseln, sobald es warm wird. Einige Male wiederholen und dann eine längere Pause, damit der Körper reagieren kann.
Untertemperatur
Zu niedrige Körpertemperatur ist oft ein Zeichen, dass die Lebenskräfte schwach sind. Unter 35°C sind Behandlungen meist erfolglos.
Ursachen können sein: Unterkühlung im Winter, Kreislaufschwäche, Kollaps, Erschöpfung, sehr altes Tier, Tier vor dem Tod.
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