Haarlinge, Lausfliegen - Hautparasiten

Bei Schafen und Ziegen kommen am häufigsten Haarlinge vor, seltener Räudemilben, Schaflausfliegen, Läuse oder Haarbalgmilben.

Alle diese Parasiten verursachen Veränderungen an Haut, Haar und Wolle.

Das Hauptsymptom ist der Juckreiz, oft an den Kratzspuren erkennbar.
Schaflausfliegen, Haarlinge und Läuse können mit bloßem Auge gesehen werden. Räudemilben sind unter 1mm groß und leben unter der Haut, man kann sie nur unter dem Mikroskop sehen.

Haarlinge erkennen

Haarlinge sind die häufigsten Außenparasiten. Sie sind 1-2,5mm groß, gelblich-weiß und sie bewegen sich. Sie leben von Hautschuppen und Haarteilen. Sie leben bis zu 2 Monate am Tier und vermehren sich vielfach (bis 120.000 Nachkommen pro Jahr). Ihre Eier legen sie an die Haare bzw. Wollfasern.

Sie verursachen: Juckreiz, Woll- und Haarausfall, Hautschäden, bei starkem Befall auch Abmagerung.

Schaflausfliegen erkennen

Schaflausfliegen sind 3-6mm groß - sie sind also gut sichtbar. Obwohl sie zu den Fliegen gehören sind sie flügellos, weil sie ausschließlich am Schaf leben. Sie saugen Blut. Ihre Puppen sind bis 3mm groß und kleben sich an die Haarbasis. Sie leben bis zu 6 Monaten am Schaf. Bei Ziegen kommt die Schaflausfliege nur bei gemeinsamer Haltung mit Schafen vor. Sie sind am Hals, an der Vorderbrust und am Rumpf zu finden. Bei Lämmern sind sie auch am Kopf, weil sie beim Saugen von der Mutter auf das Lamm wandern.

Sie verursachen: Juckreiz, Verletzungen durch Kratzen, Wollverlust, bei starkem Befall auch Abmagerung und Blutverlust.

Maßnahmen gegen Haarlinge und Lausfliegen

  • Schafe regelmäßig und bei Befall sofort scheren.

  • Ziegen bürsten.

  • Einstauben mit Kieselgur oder Gesteinsmehl - nach 8 Tagen wiederholen, damit der Vermehrungszyklus unterbrochen wird.

  • Gute Fütterung und Mineralstoffversorgung - geschwächte Tiere bekommen mehr Außenparasiten.

  • Einschleppung durch Zukauf oder Tierkontakte verhindern → Quarantäne.

  • Bei starkem Befall schulmedizinische Behandlung: Aufbringen von Aufgusslösung (mit Eprinomecin) oder gründlich waschen mit Sebacil®.

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