Repellentien - zur Abwehr von Schädlingen
Insekten und Zecken verursachen bei Schafen und Ziegen
Juckreiz und Allergien, Hautentzündung, z.B. Sommerekzem, Unruhe der Tiere
Anämie
Fell- und Lederschäden
und übertragen Krankheiten wie Blauzungenkrankheit, Schmallenberg-Virus, Babesien, Gämsblindheit, Weidemastitis und Fliegenmadenbefall
Pflanzenwirkstoffe gegen Insekten und Zecken
Natürliches Pyrethrum - aus der dalmatinischen Insektenblume
Ätherische Öle - Teebaumöl, Lavendelöl, Gewürznelkenöl, Geraniol, Eukalyptusöl, Lorbeeröl, Minzöle, Salbeiöl, Zedernöl, Zitronenöl, Citriodiol: nicht flüchtig, Extrakt aus Zitroneneukalyptus.
Neembaum-Zubereitungen: das Neemöl wird aus den Samen gepresst, Hauptwirkstoff Azadirachtin.
Pflanzenwirkstoffe wirken vertreibend, kaum abtötend. Sie werden eher präventiv und weniger zur Behandlung eingesetzt. Sie sind auch für Jungtiere und trächtige Tiere gut verträglich. Die meisten sind in Biobetrieben erlaubt - siehe Betriebsmittelkatalog unter Mittel zur Anwendung an Tieren
Ein Nachteil ist die oft kurze Wirkdauer (ab 1 Stunde bis zu 2-3 Wochen). Die Wirkung wird durch Regen, Schwitzen, Baden abgeschwächt.
Beispiele:
Lavendelöl: 1:10 in Olivenöl, Mandelöl, für behaarte Haut in Jojobawachs einmischen und auftragen, ev. in Kombination mit anderen ätherischen Ölen wie Zitronengras, Nelkenöl
Geraniol: Wirksame Biozide enthalten 1-3% Geraniol
Neemöl: 25 ml Neemöl in 400 ml Shampoo einarbeiten, damit die Tiere waschen
Synthetische Wirkstoffe gegen Insekten und Zecken
Pyrethroide leiten sich vom Pyrethrum ab, sie sind jedoch synthetisch hergestellt und können von Insekten nicht entgiftet werden, daher sind sie für Insekten tödlich.
Zugelassene Wirkstoffe sind Deltamethrin und Permethrin. Deltamethrin ist z.B. in den Arzneimitteln Butox, Deltanil, Spotinor,… enthalten. Für Biobetriebe ist für die Anwendung eine Verschreibung durch einen Tierarzt, also ein Abgabebeleg, notwendig. Die Wartezeit beträgt für Biobetriebe 48 Stunden ab der Anwendung.
Nachteile der Pyrethroide:
giftig auch für Warmblüter - daher sind Vergiftungen, v.a. bei Jungtieren möglich
Resistenzen sind bekannt
Umwelttoxizität – gegen Bienen und Fische, v.a. aber gegen Käfer und Fliegen, die auf Abbau von Tierkot spezialisiert sind.
Weiteres zu Zoonosen bei kleinen Wiederkäuern - meldepflichtige Tierseuchen