Lungenwürmer

Schaf und Ziegen können sich mit dem großen Lungenwurm oder mit kleinen Lungenwürmern anstecken. Sitz der Lungenwürmer sind die Bronchien, Lungenbläschen und das Lungengewebe.
Die Lungenwurmlarven gelangen über heraufgehusteten und dann abgeschluckten Lungenschleim auf die Weide.

Welche Lungenwürmer gibt es?

Der große Lungenwurm (Dictyocaulus filaria) ist 5-10 cm lang, zwirnfaden-förmig. Er kommt v.a. beim großen Wiederkäuer vor, also beim Rind oder Hirsch. Der große Lungenwurm kann jedoch auch bei Schaf, Ziege oder Mufflon vorkommen, nicht aber beim Reh.

Zu den kleinen Lungenwürmern zählen 15 verschiedene Arten, z.B. Protostrongylus, Muellerius, Cystocaulus. Kleine Lungenwürmer sind weltweit verbreitet und häufig anzutreffen. Sie sind 1-10cm lang und bilden Brutknoten auf der Lunge, daher ist die Lunge bei der Fleischuntersuchung untauglich.

Symptome von Lungenwurmbefall

Bei Befall mit dem großen Lungenwurm: Husten, Nasenausfluss, schnelle Atmung, Bronchitis und Lungenentzündung; Abmagerung durch schlechtere Futteraufnahme und Futterverwertung, Mattigkeit.

Bei Befall mit kleinen Lungenwürmern treten meist keine Symptome auf. Nur bei massivem Befall kommt es zu trockenem Husten, Kümmern und schlechter Wollqualität.

Ansteckungsmöglichkeiten und mögliche Übertragungswege der Lungenwürmer

Die Infektion mit dem großen Lungenwurm erfolgt über das feuchte Weidegras. Die Larven brauchen Feuchtigkeit, daher sind Nassstellen und überlaufende Tränken Infektionsstätten. Die Lungenwürmer überwintern in Rindern, Schafen und Ziegen und auch in Wildwiederkäuern. Ältere Schafe, Ziegen und Rinder werden gegen große Lungenwürmer immun.

Die Larven vom kleinen Lungenwurm bohren sich in Nackt- und Gehäuseschnecken ein. In den Schnecken erfolgt die Weiterentwicklung. (Lungenwurmlarven können bis 2 Jahre lang in den Schnecken bleiben). Die Schnecken sind also der Zwischenwirt. Schafe und Ziegen können sich über das Mitfressen von befallenen Schnecken mit den kleinen Lungenwürmern anstecken. Kleine Lungenwürmer können mehrere Jahre im Tier leben.

Behandlung gegen Lungenwurm

Eine Behandlung wird nur empfohlen, wenn Symptome bestehen. Dies ist meist beim großen Lungenwurm der Fall.
Die Behandlung erfolgt in Absprache mit dem Tierarzt mit Entwurmungsmitteln zur Injektion, wie z.B. Ivermectin oder mit oralen Arzneimitteln, wie z.B. Hapadex®, Valbazen®, Albendazol®, Alphalben® etc.

Werden kleine Lungenwürmer in der Kotprobe nachgewiesen, während keine Symptome vorhanden sind, dann wird keine Behandlung empfohlen.

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