Selektive Entwurmung

Da es bereits viele Resistenzen auf Wurmmittel gibt, braucht es einen sorgfältigen Umgang mit den Arzneimitteln zur Entwurmung.

Von Herdenbehandlungen wird dringend abgeraten!

Die selektive Entwurmung zielt darauf ab so wenig wie möglich, so viel wie nötig zu entwurmen.

Wann ist eine Entwurmung notwendig?

Anhand der Symptome und Kotprobenergebnisse wird entschieden, ob eine Entwurmung notwendig ist oder nicht.
Es sollen nur Tiere, die eine Entwurmung benötigen, behandelt werden. Tiere, die wenig verwurmt sind, werden nicht behandelt. Behandelt werden Einzeltiere oder Tiergruppen wie z.B. Lämmer.

Wenn mit Arzneimitteln entwurmt wird, dann ist die korrekte Dosierung nach dem Körpergewicht und die Erfolgskontrolle nach der Behandlung wichtig.

Entwurmung ja:

  • Bei deutlichen Symptomen aufgrund der Verwurmung: Flaschenhals, Durchfall, blasse Schleimhäute, erschöpftes mageres Tier, starker Milchrückgang.

  • Wenn die Kotproben einen mittelgradigen oder hochgradigen Wurmbefall ergeben oder wenn bei der MacMaster-Methode bei erwachsenen Tieren über 500EpG (Eier pro Gramm Kot) bzw. bei Lämmern über 1.000EpG gefunden wurden.

  • Beim Einstallen im Herbst: Tiere kontrollieren und Kotproben untersuchen → bei Bedarf Einzeltiere oder Tiergruppe entwurmen.

  • Ablammende Muttertiere, v.a. Milchziegen und Milchschafe - falls notwendig - bei der Geburt entwurmen.

Entwurmung nein:

  • Beim Frühjahrsaustrieb nur ausnahmsweise entwurmen, denn in der Stallhaltungszeit kommt es kaum zur Verwurmung.

  • Im Winter geborene Lämmer beim Weideaustrieb behandeln? Nein, denn die Ansteckung erfolgt auf der Weide.

  • Entwurmung im Sommer auf der Weide? Möglichst vermeiden, da die Ausscheidung der Wurmmittel ökologisch bedenklich ist.

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