Weidemanagement gegen Wurmbefall
Jeder Betrieb hat andere Voraussetzungen und kann daher andere Managementmaßnahmen umsetzen, um durch gezieltes Weidemanagement Verwurmungen vorzubeugen und die Zahl an Behandlungen mit Entwurmungsmitteln zu reduzieren.
Es gibt aber eine Reihe von Managementmaßnahmen zur Senkung des Wurmdrucks:
Nicht zu weit runterweiden lassen: Der Großteil der Ansteckungslarven ist im Gras im Bereich bis 5 cm Höhe. Ziegen und Schafe sollen daher nur bis auf maximal 7 cm hinunterweiden (ideale Weidegrashöhe: 7-16cm).
Kurze Weideperioden und lange Unterbrechungen: Weidedauer: 2 (-3) Wochen pro Parzelle und danach eine möglichst lange Unterbrechung der Beweidung → nach frühestens 70 Tagen Pause wieder bestoßen. Im Idealfall dazwischen anders nutzen (z.B. mähen, andere Tierarten weiden lassen).
Keine übermäßige Beweidung: Möglichst nur 1-2 Mal pro Jahr drüber weiden lassen.
Bei Bedarf umtreiben und nicht mehr dorthin zurück. Das ergibt nächstes Jahr eine saubere Weideflächen (durch Mahd, Witterungseinflüsse und lange Zeit).
Dieses System ist sehr zuverlässig, braucht aber viel Weidefläche und sehr vorausschauende Planung.Austrieb bzw. Umtrieb auf eine Mähfläche: Solche Flächen stellen einen minimierten Parasitendruck dar, denn infektiöse Larven sind zum größten Teil mit dem Heu abtransportiert bzw. durch Sonne und Trockenheit abgetötet worden.
Zugang zu Sträuchern: Beweidung von Sträuchern ermöglichen, denn auf den Blättern von Sträuchern sind keine Parasiten.
Tierartenübergreifendes Weidemanagement: Dazwischen Beweidung mit Pferden oder Rindern.
Weide bei/nach Regen meiden: Bei Regen kommen sehr viele Larven aus dem Kot, wodurch die Ansteckungsgefahr zunimmt.
Nicht im Frühjahr eine Weide bestoßen, die im Herbst zuletzt bestoßen wurde.
Sehr später Austrieb: Bei sehr spätem Austrieb, z.B. im Juni sind infektiöse überwinternde Larven bereits größtenteils abgestorben.
Geringe Besatzdichte: Dadurch wird verhindert, dass Weidegras bis an die Wurzel abgefressen wird. Dadurch gelangen weniger infektiöse Larven in die Ziegen bzw. Schafe.
Alm nutzen: Sie haben grundsätzlich eine niedrige Besatzdichte.
Permanent feuchte / schattige Flächen meiden: Solche Flächen nur zur Schnittnutzung verwenden.
Sauberes Trinkwasser auch auf der Weide anbieten.
Wo möglich: Neuansaat und Ackerfutter nutzen.
„Lämmerschlupf“ gibt den Jungtieren immer frische Weidestücke vor, bevor Alttiere drauf kommen (und sie verseuchen).
Zufütterung auf der Weide: Unterstützt Jungtiere und verringert die aufgenommene Grasmenge, und damit auch die Wurm-Larvenmenge.
Gute Ernährung mit genügend Eiweiß hilft Ziegen und Schafen, dass sie sich besser gegen Parasiten wehren können.
Gute Stallhygiene
Neue Tiere untersuchen, bevor sie eingegliedert werden. Bei Bedarf diese wirksam entwurmen.
Erkrankte Tiere separieren.
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