Giftpflanzen, Pflanzenvergiftungen

Pflanzenvergiftungen kommen bei Wiederkäuern selten vor. 
Weidetiere meiden den Verzehr von Giftpflanzen. Größere Gefahr geht von Gartenabfällen oder überhängenden Ästen aus.

Auf dieser Website sind alle relevanten Giftpflanzen für Wiederkäuer und andere Tierarten zu finden:

https://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/toxsyqry.htm

Hier kann mittels Suchfunktion nach Giftpflanzen, Tierarten, der gefährlichen Menge oder der Behandlung gesucht werden.

Beispiele für Vergiftungen mit Pflanzen

Oleanderblättervergiftung: Vom Oleander sind alle Pflanzenteile frisch oder getrocknet sehr giftig, am meisten zur Blütezeit. Die rotblühenden Oleander sind giftiger als die weißen.

Für Schafe und Ziegen sind 1-5g grüne Oleanderblätter tödlich.

 

Eibenvergiftung: Eiben werden als lebende Zäune und am Friedhof gepflanzt. Wenn Eibenzweige Tieren vorgelegt werden, dann besteht große Vergiftungsgefahr. Alle Pflanzenteile sind hochgiftig, ausgenommen der rote Samenmantel und die unzerkauten Samen. Am giftigsten sind die Nadeln und die zerkauten Samen.

Für Schafe sind 2,5 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 100 g Nadeln/Tier tödlich.
Für Ziegen sind 12 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 480 g Nadeln/Tier tödlich.

 

Herbstzeitlosenvergiftung: Von der Herbstzeitlose sind die Blätter besonders giftig, sowohl frisch als auch getrocknet (Heu). Beim Trocknen und Lagern bleibt die Giftwirkung erhalten. Das Gift greift die Verdauungsorgane und Schleimhäute an.

Für Schafe und Ziegen sind ca. 6 g/kg Körpergewicht frische Pflanzen tödlich.

 

Jakobskreuzkraut: Auf extensiven Wiesen und auf Straßenrändern gedeiht das Jakobskreuzkraut. Diese Pflanze ist stark lebergiftig. Eine chronische Vergiftung ist möglich, sie wird als Schweinsberger Krankheit oder Seneziose bezeichnet. Dabei kommt es zu Gewichtsverlust, reduzierter Milchleistung, Fressunlust und zu übelriechenden wässerigen oder blutigen Durchfällen.
Für Schafe und Ziegen sind etwa 1,5-4 kg/kg Körpergewicht frische Pflanzen tödlich.

Behandlung von Pflanzenvergiftungen

Es sind keine spezifischen Gegengifte vorhanden, daher können die Tiere nur symptomatisch behandelt werden, z.B. Mittel gegen Krämpfe, Sauerstoffgabe oder Schocktherapie. Außerdem versucht man, das Tier zu dekontaminieren, also die Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen. Wenn die Vergiftung erst vor kurzem passiert ist kann z.B. der Pansen aufgeschnitten und ausgeräumt werden. Aktivkohle und Glaubersalz werden zur Entgiftung eingegeben. Da die meisten Pflanzenvergiftungen tödlich enden, soll die Gefahr früh genug erkannt und abgewendet werden. Weiden sollen aufmerksam auf Giftpflanzen überprüft werden.

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