Pseudotuberkulose - Maßnahmen und Sanierung
Pseudotuberkulose behandeln?
Pseudotuberkulose gilt als unheilbare Krankheit, d.h. es gelingt mit keiner Behandlung die Erreger wieder aus dem Körper zu treiben. Angesteckte Tiere bleiben ihr Leben lang befallen und es können immer wieder neue Abszesse auftreten.
Jeder Stress begünstigt das Auftreten von Abszessen: z.B. Futterumstellung, Zukauf von Tieren, starker Parasitenbefall, Transport etc.
Welche Maßnahmen können getroffen werden und auf was ist zu achten?
Hygiene im Stall:
Tiere mit Abszessen aus der Herde nehmen
Abszess nur außerhalb des Stalles öffnen
Eiter so gut wie möglich aufgefangen und entsorgen
Beim Öffnen von Abszess → Tupferprobe für die Diagnose im Labor nehmen
Abszesshöhle mehrmals mit Desinfektionslösung (Jod oder Wasserstoffperoxid) spülen
Das Tier erst nach vollständigem Abheilen des Abszesses wieder in die Herde zurück → jedoch wird empfohlen, das Tier nicht mehr zur gesunden Herde zu stellen, sondern zu schlachten → eine Ansteckung von anderen Tieren kann nicht ausgeschlossen werden
Pseudotuberkulose nicht einschleppen:
Tierzukäufe nur aus Pseudotuberkulose-freien oder -unverdächtigen Herden. Zur Sicherheit zugekaufte Tiere nach mindestens 3 Wochen Quarantäne mit einer Blutuntersuchung überprüfen.
Vor einem Tierzukauf den Herkunftsbetrieb zu besuchen → auf Schwellungen, Lahmheit, Hautveränderungen achten → vermeiden von Einschleppung von Pseudotuberkulose, Moderhinke, Lippengrind…
Sauberkeit im Stall und bei Geräten.
Keine scheuernden Halsbänder verwenden, Wunden so rasch wie möglich versorgen.
Keine Kontakte zu nicht Pseudotuberkulose-freien Tieren, z.B. auf Transporten, Ausstellungen, gemeinsamen Weiden oder Almen.
Schafbetriebe: auf desinfizierte Schafscheren achten.
Pseudotuberkulose-Sanierung(sprogramme)
In den den österreichischen Bundesländern gibt es Pseudotuberkulose-Sanierungsprogramme.
Ziel ist der Aufbau einer Pseudotuberkulose freien Herde.
Maßnahmen sind: Schlachten infizierter Tiere, Mutterlose Aufzucht der Zuchtkitze und Zuchtlämmer, regelmäßige Blutuntersuchungen. Ansprechpersonen sind die Schaf- und Ziegenverbände, der Tiergesundheitsdienst (TGD) im Bundesland und natürlich der Hoftierarzt.
Beispiele und Links zu Pseudotuberkulose-Sanierungsprogrammen und Infos:
https://sbg.lko.at/pseudotuberkulose-weit-verbreitet-aber-oft-untersch%C3%A4tzt+2400+2998823
Info-Film: Programm zur Bekämpfung und Überwachungder Pseudotuberkulose in Tiroler Milchziegenbetrieben
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