Klauenpflege, Klauenschneiden in der Praxis
Klauenpflege vorbereiten
Beim Klauenschneiden sollen weder Mensch noch Tier zu Schaden kommen, daher gut vorbereiten, Schutzbekleidung anziehen, Messer sicher aufbewahren. Vor Arbeitsbeginn Werkzeug und Verbandszeug bereitstellen.
Zur Klauenpflege sind Messer und Schere, Schleifstein, Desinfektionsmittel (Jod), Verbandsmaterial und Viehzeichenstift notwendig.
Schritte der Klauenpflege
Fangen und Umsetzen des Tieres. Ein Klauenstand oder eine Schafwiege bieten Arbeitserleichterung.
Klauen von Stroh und Schmutz reinigen und beurteilen. Wenn möglich: 1 Stunde davor in Wasserbad stellen oder bei Regen auf die Weide lassen → Klauen sind sauber und schneiden geht viel leichter
Zuerst Hinterbeine, dann Vorderbeine bearbeiten.
Einen geraden Schnitt vom Ballen über die Sohle zur Spitze führen. Oft legt sich der überlange Tragrand über die Sohle. Dieser Tragrand muss auf die Höhe der Sohle zurückgeschnitten werden, der Schmutz wird entfernt und die Innenwand leicht abgeschrägt → damit die Reinigung über den Zwischenklauenspalt wieder gegeben ist.
Tragrand außen und dann innen auf Höhe der Sohle schneiden. Eingetretenen Schmutz sorgfältig entfernen. Die ganze Sohle muss plan (eben) sein. Klauenränder nachschneiden.
Dann flache Hohlkehle schneiden und Spitze abrunden.
Zwischenklauenspalt reinigen (bei Moderhinke Blauspray verwenden).
Klauenspitze wird mit der Schere geschnitten. Beim Schneiden mit der Schere ist die Schnittführung parallel zur Sohle ohne Verkanten zu beachten.
Bei Verletzungen: Klaue mit Blauspray, Jod, Kupfersulfat oder verdünnter Ringelblumen-Tinktur versorgen. Bei tiefen Wunden Verband anlegen.
Afterklauen bei Bedarf vorsichtig kürzen.
Korrektes Klauenschneiden erkennen
Der innere und äußere Tragrand berühren gleichmäßig den Boden.
Beide Klauen treten gleichmäßig auf.
Die Knochen zeigen gerade Achsen.
Klauenpflege bei kranken Klauen
Zuerst immer normale Klauenpflege durchführen. Wenn danach noch krankes Horn vorhanden ist, dann dieses Ausschneiden bis ins gesunde Horn. Spalten und Hohlräume vermeiden, Ränder und Kanten abrunden, damit kein weiteres Einreißen erfolgt. Den Tragrand entlasten, wo es notwendig ist.
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