Abortusursachen ohne Infektion
Unfälle, Verletzungen, zu enge Fressplätze
Stress, extreme Witterung, geschwächtes Immunsystem
Toxisch: Giftpflanzen, Chemikalien, Mykotoxine (Gifte von Schimmelpilzen)
Fütterungsursachen: Pansenübersäuerung, Mangelernährung, Trächtigkeitstoxikose,…
Arzneimittel: Kortikosteroide (Kortison), Prostaglandin bei Ziegen
Hormonelle Probleme oder Erschöpfung der Mutter, Hormonstörungen z.B. Progesteronmangel …
Kalzinose: Symptome ab 20-40% Goldhafer in der Ration. Dadurch fressen die Schafe und Ziegen weniger, werden mager, gehen lahm, trippeln, liegen viel und haben weniger Milch. Bei einem Abortus durch Kalzinose sind typische Ablagerungen wie Sandkörner auf Nachgeburt und Nabelschnur zu erkennen (verkalkte Nabelschnur). Milchschafe sind häufiger vom Abort betroffen, bei Ziegen v.a. niedrige Milchleistung.
Jodmangel: lebensschwache Lämmer und Kitze mit Atemnot. Neugeborene mit deutlichem Kropf, Totgeburten.
Verwerfen aufgrund einer Infektion
Bakterien:
Chlamydien - bis 40% der infektiösen Aborte
Salmonellen-Abort: Salmonella abortus ovis - bis 10% der infektiösen Aborte
Q-Fieber: Coxiella burnetii - bei Ziegen bis 10% der infektiösen Aborte
Listeriose: Listeria monocytogenes - bis 5% der infektiösen Aborte
Brucellose: Brucella melitensis - Österreich ist derzeit frei von Brucellose
Campylobacter, Leptospira
Parasiten:
Toxoplasmose: Toxoplasma gondii - bis 15% der infektiösen Aborte
Neosporose: Neospora caninum
Viren:
Border-Disease
Das Schaf / die Ziege verwirft - was tun?
Wenn eine Infektion vorliegt oder die Frucht schon abgestorben ist, dann lässt sich das Verwerfen nicht aufhalten: Die Lämmer oder Kitze kommen tot zur Welt. Wenn tote Lämmer oder Kitze im Geburtsweg stecken, soll das abgestorbene Lamm oder Kitz vorsichtig herausgezogen werden. Handschuhe und Gleitmittel verwenden, Hygienemaßnahmen einhalten! Die Entleerung der Gebärmutter ist notwendig.
Wenn das Muttertier krank ist, Fieber hat, nicht frisst, braucht es eine tierärztliche Behandlung mit Antibiotika und entzündungshemmenden Arzneimitteln. Gute Tierbeobachtung und Fiebermessen sind wichtig.
Drohender Abort - mit Homöopathie das Tier unterstützen
Wenn ein Abortus ohne Infektion droht, kann das Muttertier homöopathisch unterstützt werden:
Drohender Abort nach Schock, Schreck, psychischem Trauma, z.B. Muttertier wurde durch Hund oder Wolf gejagt oder verschreckt: Aconitum C30 oder C200
Drohender Abort nach Stoß, Schlag, Fall, physischem Trauma, z.B. Muttertier ist in Aufstallung hängengeblieben: Arnica C30 oder C200
Drohender Abort als Folge einer schweren Allgemeinerkrankung, z.B. länger andauerndes Fieber - zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung: Caulophyllum C30. Bei hellen Blutungen Sabina C30.
Die homöopathischen Arzneimittel werden gegeben, bis die Gefahr gebannt ist.
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