CAE bei Ziegen - Caprine Arthritis Enzephalitis

Was ist CAE?

CAE bedeutet Caprine Arthritis Enzephalitis. Das könnte mit „Ziegen-Gelenks- und Gehirnentzündung“ übersetzt werden.

Das CAE-Virus ist mit dem Maedi-Visna-Virus eng verwandt und tritt bei Ziegen auf.

Das CAE-Virus bei der Ziege ist nicht ganz so ansteckend wie das Maedi-Visna-Virus beim Schaf. Das CAE-Virus wird v.a. über die Milch ausgeschieden, daher erfolgt die Infektion hauptsächlich bei Kitzen, die bei der Mutter saugen oder Milch von infizierten Ziegen trinken. Dies ist der Grund, warum für CAE-Sanierungen die mutterlose Aufzucht notwendig ist. Die Jungtiere müssen sofort von der Mutter getrennt werden.
Im Gegensatz zu Maedi-Visna bei Schafen ist es unwahrscheinlich, dass sich Ziegen durch kurzen Kontakt, etwa bei Ausstellungen, mit CAE anstecken.

Auch bei den Ziegen dauert es lange bis sich das Virus soweit vermehrt hat, dass Antikörper im Blut feststellbar sind. Bis die ersten Krankheitssymptome auftreten, vergehen Monate bis Jahre. In betroffenen Herden sind die Gelenksentzündungen, häufige Euterentzündungen und mangelnde Leistung typisch.

Symptome von CAE

  • Gelenksentzündungen: Das häufigste Symptom bei Ziegen mit CAE .
    Meist sind beide Karpalgelenke (Vorderfußwurzelgelenke), oft auch die Sprunggelenke betroffen.
    Durch die Gelenksentzündung vermeiden die Tiere jede unnötige Bewegung, sie liegen viel und fressen immer weniger.

  • die betroffenen magern Tiere immer mehr ab

  • das Haarkleid wird stumpfer und wirkt schütter

  • bei Milchziegen sind häufige Euterentzündungen und Rückgang der Milchleistung (minus 10-15%) festzustellen

  • weitere Symptome wie Lungenentzündungen, starre Pupillen durch Hirnschäden oder robben auf den Knien kommen selten vor

Die größten wirtschaftlichen Schäden entstehen durch die Gelenks- und Euterentzündungen.

Maßnahmen bei CAE

Gegen das CAE-Virus gibt es keine Behandlungsmöglichkeit.
Durch den langsamen und schleichenden Verlauf werden immer mehr Tiere in der Herde angesteckt. Das Ausmaß wird erst spät sichtbar.

Es gibt eine Blutuntersuchung auf Antikörper gegen CAE. Ziegen mit CAE-Antikörpern im Blut müssen mit dem Virus Kontakt gehabt haben. Sie gelten daher als CAE-Virus infiziert.

In solchen Fällen ist eine Bestandssanierungen notwendig:
Ziegen mit Antikörpern gegen CAE müssen so rasch als möglich aus der Herde ausgeschieden werden, bevor sie weitere Tiere anstecken. Da diese Viren nicht auf Menschen übertragbar sind, können sie geschlachtet werden.

In Österreich gibt es ein CAE-Bekämpfungsprogramm. Dieses Programm wird hier nicht dargestellt, es ist im Internet auf den Seiten der Tiergesundheitsdienste der Bundesländer und auf der Seite des Gesundheitsministeriums abrufbar. Die Bezeichnung lautet: „Programm zur Bekämpfung und Überwachung der Maedi/Visna (MV), Caprinen Arthritis Encephalitis (CAE) und Brucella ovis (B. ovis) bei Schafen und Ziegen“. Alle Ziegenbetriebe, die beim Tiergesundheitsdienst sind, können bei diesem Programm mitmachen.

zum Download: ​TGD/TGD-Programme

Im Sinne der Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit ist ein CAE-freier Bestand das Ziel. Durch regelmäßige Blutuntersuchungen auf CAE lässt sich CAE-freier Bestand aufbauen und erhalten. Ziegen sollen ausschließlich aus anerkannt CAE-freien Beständen zugekauft werden.

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