Absondern von der Herde kann auf 2 Arten verstanden werden:
1. Absondern von der Herde als Krankheitszeichen:
Ein einzelnes Tier sondert sich von den anderen ab. Das Tier steht allein, ist mit sich selbst beschäftigt, merkt nicht, wenn die anderen Tiere weggehen und bleibt zurück. Oder es kann den anderen nicht folgen, weil es zu schwach ist.
Tiere, die sich von der Gruppe absondern sollen genau beobachtet und untersucht werden:
Zeigt das Tier normales Verhalten,
Lahmheit, Schmerzen beim Gehen,
Fieber,
Unruhe,
Veränderung von Wolle oder Fell,
Verletzungen, Blutungen, Schmerzen,
Atemnot,
ist das Tier sehr langsam…?
Viele akute Infektionskrankheiten wie Fieber, Clostridien (Breinierenkrankheit), Krankheiten der Haut inkl. Fliegenmadenbefall, schwere Erkrankungen der Lunge oder des Euters können mit Absondern von der Herde beginnen.
Verletzungen können aufgrund von Blutverlust oder Schmerzen auch zum Absondern führen ebenso wie Klauenprobleme oder Moderhinke.
Ist das Tier sehr langsam und kann nicht mit den anderen mithalten? In Weidezeit soll hier an eine starke Verwurmung gedacht werden. Bei trächtigen Tieren könnte es sich um eine Stoffwechselstörung (Trächtigkeitstoxikose) handeln.
Wenn sich einzelne Schafe und Ziegen von der Herde absondern, dann ist das ein Zeichen für Unwohlsein.
2. Normalverhalten: Absondern von der Herde bei der Geburt
Bei der Geburt gehört das Absondern von der Herde zum natürlichen Verhalten von Schafen und Ziegen. Oft ist daran augenscheinlich der Beginn der Geburt zu erkennen. Es wird nicht empfohlen hochträchtige Tiere schon vor Geburtsbeginn abzusondern. Nach der Geburt ist es sinnvoll, das Muttertier mit den Lämmern oder Kitzen für einige Tage in einer sauberen Ablammbox zu halten.
3. Bewußtes Absondern von der Herde für Managementmaßnahmen
Tiere, die neu auf einen Betrieb kommen, sollen für einige Tage bis Wochen von der bestehenden Herde abgesondert gehalten werden.
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