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Schafe und Ziegen haben eine Trächtigkeitsdauer von etwa 5 Monaten oder 150 Tagen.

Im letzten Trächtigkeitsdrittel, also in den letzen 1-2 Monaten wachsen die ungeborenen Lämmer und Kitze am stärksten. Daher ist die leistungsgerechte Fütterung im letzen Trächtigkeitdrittel entscheidend für eine unkomplizierte Geburt, gute Muttereigenschaften und einen guten Start in die Laktation → Fütterung in der Hochträchtigkeit

Eine gute Geburtsvorbereitung beginnt schon 1-2 Monate vor der erwarteten Geburt mit Klauenpflege, Umstellung der Fütterung und ev. einer Schur. Für die Geburt selbst soll die Ausrüstung rechtzeitig besorgt und sauber aufbewahrt werden.

Die normale Geburt - Geburtsphasen - Ablauf der Geburt

Die Geburt verläuft in Phasen.
Zuerst muss der Geburtsweg eröffnet werden (Öffnungsphase).
Nach dem Platzen der Furchtblase beginnt die Austreibungsphase.
Der Abgang der Nachgeburt stellt den Abschluss der Geburt dar.

  1. Öffnungsphase: Beginn der Wehen bis zum Platzen der Fruchtblase.
    Wehen sind erkennbar an: Unruhe, ständiges Niederlegen und Aufstehen, Kot- und Harndrang, Scharren in der Einstreu. Der Muttermund öffnet sich. Die Öffnungsphase endet mit dem Platzen der Fruchtblase.

  2. Austreibungsphase
    Beginnt mit Platzen der Fruchtblase. Die Presswehen treiben die Geburt voran.
    Oft legt sich das Muttertier hin, weil es so besser pressen kann. Wenn das Lamm/Kitz geboren ist, reißt die Nabelschnur oft beim anschließenden Aufstehen der Mutter.
    95% der Kitze und Lämmer werden in Vorderendlage geboren. Abstand Zwillinge: 20-30 Min.

  3. Nachgebursphase: Die Nachgeburt(en) sollen innerhalb von 2(-4) Stunden nach der Geburt abgehen. Der Nachgeburtsabgang kann unterstützt werden. Unterstützung des Nachgeburtsabganges → siehe hier

Beachte die 30-Minuten-Regel: wenn innerhalb von 30 Minuten kein Fortschritt → eingreifen → Geburtshilfe leisten oder einen Tierarzt verständigen.

Manche Tierhalter haben gute Erfahrungen mit homöopathischen Arzneimitteln zur Unterstützung der Geburt  

Nachgeburtsverhalten - was ist das?

Innerhalb von 2 (-4) Stunden nach der Geburt soll die Nachgeburt bzw. die sollen die Nachgeburten weggehen. Wenn das nicht der Fall ist, dann spricht man vom Nachgeburtsverhalten. Schafe und Ziegen können bei Nachgeburtsverhalten schwer krank werden, daher: gut beobachten und versuchen den Nachgeburtsabgang zu fördern. Wenn die Nachgeburt nach 4 Stunden nicht weggegangen ist, dann soll ein Tierarzt gerufen werden.  

Muttertier fit nach der Geburt?

Gesunde Muttertiere stehen nach der Geburt gleich auf, kümmern sich um die Lämmer oder Kitze, beginnen wieder zu fressen und trinken und geben Biestmilch und nach einem Tag Milch.

Viele Gründe können dazu führen, dass das Muttertier nicht fit ist, nicht aufstehen kann, keine Milch gibt oder sich nicht um die Jungen kümmert. Wichtig ist eine genaue Beobachtung, damit die Symptome und das Verhalten richtig eingeschätzt wird. Dann ist zu entscheiden, ob eine tierärztlich Behandlung notwendig ist oder ob gute Betreuung und Geduld zum Erfolg führen.

Fruchtbarkeit

Schafe und Ziegen kommen von August bis Dezember am leichtesten in Brunst. Die Brunst wird vom abnehmenden Tageslicht gefördert. Bei Schafen gibt es auch viele asaisonale Rassen, die ganzjährig fruchtbar sind. Neben dem Tageslicht ist auch die Fütterung ein wichtiger Faktor für die Brunst und auch für die Zwillingsrate. Hier kann man über die Beeinflussung der Fruchtbarkeit mit Fütterungsmaßnahmen und Homöoapthie lesen.

Leider gibt es bei Schafen und Ziegen immer wieder Verwerfensfälle, d.h. dass die Trächtigkeit nicht ausgetragen wird. Nach einem Verwerfen ist das Risiko für schwere Erkrankungen hoch → nicht übersehen. Durch Geburtshilfe bei abgestorbenen Lämmern oder Kitzen besteht auch für Menschen ein Ansteckungsrisiko, daher ist auf Hygiene und Handschuhe großer Wert zu legen.

Scheidenvorfall kommt bei Schafen und selten bei Ziegen vor. Hier sind Infos zum Scheidenvorfall


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