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Schafe und Ziegen (wie alle Säugetiere und Vögel), sind in der Lage ihre innere Körpertemperatur unabhängig von der Außentemperatur stabil zu halten. Ein Teil der Futterenergie wird für die Wärmeregulation verbraucht.

Normale Körpertemperatur

Die Körpertemperatur wird bei Schafen und Ziegen im Mastdarm gemessen.

Schafe  38,5° – 39,5° Lämmer  38,5° – 40,0°  

Ziegen  38,3° – 39,0° Kitze  38,5° – 39,5°

Die Körpertemperatur hat Tagesschwankungen: in der Früh niedriger, um ca. 18 Uhr am höchsten.

Die Körpertemperatur rasch grob schätzen: das Tier an der unbehaarten Haut, im Maul oder an der Ohrbasis abtasten und auf die Temperatur achten → damit können jedoch nur deutliche Temperaturerhöhung festgestellt werden.

Wie entstehen Messfehler?

Die Körpertemperatur wird im Mastdarm gemessen, das Thermometer wird mit Gleitmittel oder Fett gleitend gemacht.

Wenn das Thermometer möglichst weit in den Mastdarm eingeführt und dann leicht gegen die Schleimhaut gedrückt wird, erhält man korrekte Ergebnisse. Ist das Thermometer zu wenig weit im Mastdarm oder schließt der After z.B. wegen Durchfall nicht gut, dann ist das Ergebnis zu niedrig. Bei Entzündungen im Mastdarm ist das Messergebnis zu hoch. Wenn das Messergebnis nicht glaubhaft ist, kann zum Vergleich bei gesunden Tieren gemessen werden: funktioniert das Thermometer und passt die Messtechnik?

Was ist Fieber, Symptome

Was ist Fieber?

Bei Fieber ist die Wärmeregulation gestört und die innere Körpertemperatur ist erhöht. Von Fieber spricht man, wenn die Körpertemperatur mehr als ein halbes Grad über der Normaltemperatur liegt.

Symptome bei Fieber

Symptome zusätzlich zur Erhöhung der Körpertemperatur:

  • Haare sträuben: bei Ziegen am Körper, bei Schafen im Kopfbereich sichtbar

  • Hauttemperatur unregelmäßig verteilt

  • Atmung und Puls schneller

  • Zittern und Schüttelfrost

  • Appetit vermindert

  • Kot fester, Harn konzentrierter  

  • Durch durch regelmäßiges Messen kann eine Fieberkurve erstellt werden

Ursachen für Fieber

Ein Schaf oder eine Ziege hat Fieber → genau untersuchen und beobachten, um Hinweise auf die Ursache zu finden: gibt es Veränderungen am Kopf, Hals, Rumpf, an den Beinen und Klauen? Gibt es Ausfluss aus einer Schleimhaut (Augen, Nase, Maul, Scheide, Vorhaut)? Ist bei Neugeborenen der Nabel auffällig? Gibt es eine Verletzung? Kann Hitze oder Sonnenbestahlung die Ursache sein? …

Bei hohem Fieber rasch einen Tierarzt rufen.

Blutvergiftung = Sepsis kann als lebensbedrohliche Komplikation von Infektionen entstehen. Bei Schafen und Ziegen, die im Stall und auf der Weide mit vielen Krankheitserregern konfrontiert sind, können Infektionskrankheiten wie Euter-, Lungen- oder Klauenentzündungen ebenso wie Nachgeburtsverhalten oder Verletzungen zu einer Blutvergiftung führen. Wenn eine Infektion einen schweren Verlauf nimmt, soll unbedingt rasch ein Tierarzt für eine schulmedizinische Behandlung gerufen werden.

Fieber behandeln

Schulmedizin: Anwendung fiebersenkender, entzündungshemmender und schmerzstillender Arzneimittel. Sie können per Injektion oder als Pulver über das Maul verabreicht werden. Je nach Fieberursache werden auch Antibiotika oder weitere Arzneimittel verwendet.

Homöopathische Unterstützung bei Fieber siehe hier bei Blutvergiftung siehe hier

Hausmittel: zur Unterstützung können “Essigwickel” gemacht werden: ein Tuch wird in kaltes verdünntes Essigwasser getaucht und dann nahe am Körper um die Beine gewickelt. Wechseln, sobald es warm wird. Einige Male wiederholen und dann eine längere Pause, damit der Körper reagieren kann.

Untertemperatur

Zu niedrige Körpertemperatur ist oft ein Zeichen, dass die Lebenskräfte schwach sind. Unter 35°C sind Behandlungen meist erfolglos.

Ursachen können sein: Unterkühlung im Winter, Kreislaufschwäche, Kollaps, Erschöpfung, sehr altes Tier, Tier vor dem Tod.

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