Schafe und Ziegen sind Klauentiere.
Sie haben je 2 tragende Klauen pro Fuß. Die Afterklauen tragen nicht.
Schafe und Ziegen gehen auf der Klauenspitze, dem äußeren Tragrand, dem hinteren Ballen und etwa auf 1-2cm des inneren Tragrandes. Zwischen Klauenspitze und Ballen befindet sich eine flache Hohlkehle die den Schmutz bei Belastung des Fußes durch den Zwischenklauenspalt hinausdrückt, wenn die Klauenkanten abgerundet sind. Beim Gehen liegt der Zwischenklauenspalt frei. Zusätzlich muss die Auflagefläche, auf die das Tier auftritt, plan (eben) und beidseits gleich hoch sein.
Selbstreinigung der Klauen
Schafe und Ziegen besitzen eine weitgehend selbstreinigende Klauenform:
Beim Stehen in weichem Schmutz, Morast oder Erde wird das Material zwischen den Klauen durchgedrückt ohne über eine längere Zeit anzuhaften.
Im natürlichen Zustand und bei entsprechender Abnützung entstehen an der Klauenunterseite aber auch keine Hohlräume, Vertiefungen, eingerollte Seitenwände und Hohlspitzen aus denen der Schmutz nicht mehr entweichen kann.
Warum Klauenschneiden?
Durch Stallhaltung oder Haltung auf weichen, feuchten Weiden wird die Klaue nicht ausreichend abgenutzt → Hornwand und Ballen werden zu lang. Schließlich entstehen „Sackgassen“ in denen Schmutz liegen bleibt und eingeschlossen wird.
Durch Belastung entstehen Druckstellen, Doppelsohlen, Schmutz und kleine Steinchen wachsen entlang der weißen Linie ein. Die Folge: Hornspalt oder lose Wand.
Dies alles begünstigt das Entstehen von Klauenproblemen, oder bei Schafen von Moderhinke.
Weiteres zum Thema Lahmheit und Klauenerkrankungen - Störung im Bewegungsapparat