Leberegel sind Saugwürmer oder Trematoden. Sie sind keine Rundwürmer, sondern flach. Wie der Name schon erwarten lässt, schmarotzen sie in der Leber von Wiederkäuern, genau genommen in den Gallengängen. Leberegel brauchen einen oder zwei Zwischenwirte für ihre Entwicklung.
Bei Schafen und Ziegen kommen große Leberegel und kleine Leberegel vor. Da die Symptome und Auswirkungen recht unterschiedlich sind, ist es wichtig die Leberegelart zu bestimmen.
Wie kommen Schafe und Ziegen zu Leberegeln?
Grundsätzlich finden sich bei Schafen und Ziegen viel häufiger die kleinen Leberegel (= Lanzettegel).
Die Ansteckung erfolgt über das Futtergras.
Der Entwicklungszyklus des kleinen Leberegels ist hier zu finden.
Der Entwicklungszyklus des großen Leberegels ist hier zu finden
Symptome von großen und kleinen Leberegeln
Symptome beim Befall mit dem großen Leberegel:
Mattigkeit, Abmagerung, Milchrückgang, Leberschäden, Anämie, Ödeme an Kopf und Brust, Verdauungsprobleme, ev. Gelbsucht, Wollschäden. Große Leberegel können zu Todesfällen bei Schafen und Ziegen führen.
Symptome beim Befall mit dem kleinen Leberegel:
Ein geringer Befall mit kleinen Leberegeln verursacht bei Schafen und Ziegen keine Symptome. Bei starkem Befall: Abmagerung und Wollschäden. Bei Jungschafen ist ab einem Befall mit mehreren hundert kleinen Leberegeln mit Symptomen zu rechnen, bei Altschafen sind 50.000-100.000 kleine Leberegel tödlich. Unsere Ziegen und Schafe haben über die Jahrhunderte gelernt mit dem kleinen Leberegel zu leben.
Wie ist ein Leberegelbefall zu erkennen? Diagnose
Symptome am Tier (wie oben beschrieben), können einen Leberegelbefall vermuten lassen.
Zur Absicherung wird die Diagnose für beide Leberegelarten wird gestellt über:
Kotprobe → über 5% des Bestandes untersuchen, da sonst ein geringer Befall übersehen wird
Fleischuntersuchung nach der Schlachtung: eine Leber mit Leberegeln ist untauglich.
Sektion eines verendeten Tieres
Behandlung gegen Leberegel
Die zur Verfügung stehenden Arzneimittel (z.B. Hapadex®, Valbazen®, Albendazol®, Distocur®,...) wirken gegen den großen Leberegel.
Für die Behandlung des kleinen Leberegels steht kein spezifischer Wirkstoff zur Verfügung. Mit den oben genannten Mitteln ist nur eine Reduktion der kleine Leberegel möglich.
Eine Behandlung mit den zugelassenen Arzneimitteln soll gut überlegt werden:
wegen der z.T. langen Wartezeiten
wegen der Gefahr von Fruchtschäden (nicht jedes Arzneimittel ist für trächtige Tiere geeignet)
wegen der oft unzureichenden Wirkung gegen Jung-Egel.
Weiteres zu Leberegeln:
xxxx