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Durchfall kommt beim Jungtier häufig vor und kann viele Ursachen haben. In diesem Beitrag wird auf die Durchfallursachen und –vorbeugung nicht eingegangen.
Neben sehr heftigen und starken Durchfällen, die eine sofortige tierärztliche Behandlung verlangen, können leichte und beginnende Durchfälle häufig mit Hausmitteln und Homöopathie gestoppt werden. Die Haupttherapie besteht bei Durchfall aus dem Ergänzen und Ersetzen der verlorenen Flüssigkeit. Dazu werden Elektrolyttränken verwendet. Als Faustzahl empfiehlt man pro Tag etwa 10% des Körpergewichtes in Form von Elektrolyttränken zu verabreichen. Elektrolyttränken werden entweder zugekauft. Bei milden Durchfällen und am Beginn können sie auch selbst gemischt werden: Auf 1 Liter Wasser oder Tee werden je 1-2 Esslöffel Traubenzucker und ½ Teelöffel Salz aufgelöst.
Wenn die Elektrolyttränke mit Tee angerührt und verabreicht wird, dann kann die Wirkung der Heilpflanzen zusätzlich zur notwendigen Flüssigkeitstherapie genützt werden.
Welche Heilpflanzen sind geeignet? Zu den Heilpflanzen mit Gerbstoffen gehören Eichenrinde, Blutwurz, Schwarztee, Gänsefingerkraut und Brombeerblätter. Die Gerbstoffe sind keimhemmend und schützen daher vor Fäulniserregern. Sie verfestigen die oberste Schleimhautschicht, sind zusammenziehend, entzündungswidrig und wirken gegen Blutungen der Schleimhaut. Damit sind Gerbstoffpflanzen die erste Wahl bei Durchfällen. Gerbstoffe werden durch Abkochung oder Teeaufguss gewonnen.
Beispiele:
Eichenrinde: für ein Kalb werden pro Tag 5-10g, für ein Kitz oder Lamm werden 1-5g geschnittene Eichenrinde für 10-30 Minuten abgekocht. Die Wassermenge richtet sich nach der gewünschten Tränkemenge. Blutwurz wird in derselben Dosierung verwendet, allerdings braucht sie nur 5 Minuten abgekocht zu werden.
Gänsefingerkraut und Brombeerblätter werden in derselben Dosierung verwendet, jedoch werden die Kräuter heiß übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen, also es wird ein Aufguss = Tee zubereitet.
Manche Jungtiere mögen den zusammenziehenden herben Geschmack der Gerbstoffe nicht und verweigern die angebotene Tränke. Auch wenn der Durchfall mit Koliksymptomen einhergeht, sind Teezubereitungen von Pflanzen mit ätherischen Ölen wie Kamille, Pfefferminze, Kümmel, Fenchel oder Anis geeignet. Die ätherischen Öle dieser Pflanzen haben einen krampflösenden und gärungshemmenden Effekt auf den Darm. Sie werden zumeist auch gerne getrunken.
Beispiele:
Die Dosierung der Kamillenblüten pro Tag liegt bei Kälbern bei 5-10g, Lämmer und Kitze erhalten 1-3g pro Tag. Bei Kamille ist eine Teezubereitung notwendig, also werden die Kamillenblüten mit heißem Wasser übergossen und mit Deckel 3-10 Minuten ziehen gelassen. Kümmel-, Fenchel- und Anisfrüchte werden vor dem Übergießen im Mörser zerkleinert. Ansonsten ist die Dosierung und Zubereitung wie bei Kamillenblüten.
Bewährt hat sich die abwechselnde Gabe, also morgens Eichenrindendekokt, mittags Kamillentee etc.

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