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Resistenzproblematik

Die langjährige systematische Entwurmung kompletter Herden hat zu resistenten Würmern in Schafen und Ziegen geführt.

Je größer der Anteil von unbehandelten Tiere auf einer neuen Weide ist, desto langsamer kann sich die resistente Magen-Darm-Wurm-Fraktion durchsetzen. Diese Verzögerung unterstützt den möglichst langen Erhalt einer guten Wirksamkeit der vorhandenen Wurmmittel.
Häufige Entwurmungen, zu niedrige Dosierungen und Weidewechsel unmittelbar nach der Entwurmung fördern die Resistenzbildung.
Entwurmung ist nicht eine langfristige Lösung, daher muss die Aufmerksamkeit v.a. auf das Weidemanagement gelenkt werden.

Weidemanagement(Maßnahmen)

, um die Verwurmung niedrig zu halten

als Vorbeugemaßnahme gegen Wurmbefall

Jeder Betrieb hat andere Voraussetzungen und kann daher andere Managementmaßnahmen umsetzen, um durch gezieltes Weidemanagement Verwurmungen vorzubeugen und die Zahl an Behandlungen mit Entwurmungsmitteln zu reduzieren.

Es gibt aber eine Reihe von Managementmaßnahmen zur Senkung des Wurmdrucks:

  • Der Großteil der Ansteckungslarven ist im Gras im Bereich bis 5cm Höhe → Ziegen/Schafe sollen nur bis auf 7cm hinunterweiden, nicht darunter, weil da viel mehr Larven (ideale Weidegrashöhe: 7-16cm).

  • Kurze Weideperioden mit 2 (-3) Wochen pro Parzelle → frühestens nach 70 Tagen Pause wieder bestoßen – dazwischen anders nutzen, mähen, andere Tierarten → die Beweidung einer Parzelle so lange wie möglich unterbrechen.

  • Keine übermäßige Beweidung, möglichst nur 1-2x pro Jahr drüber weiden.

  • Bei Bedarf umtreiben und nicht mehr dorthin zurück → das ergibt nächstes Jahr saubere Weideflächen (durch Mahd, Witterungseinflüsse und lange Zeit). Dieses System ist sehr zuverlässig, braucht aber viel Weidefläche und sehr vorausschauende Planung.

  • Austrieb bzw. Umtrieb auf eine Mähfläche → infektiöse Larven sind zum größten Teil mit dem Heu abtransportiert bzw. durch Sonne und Trockenheit getötet worden.

  • Zugang zu Sträuchern und Beweidung von Sträuchern → auf den Blättern sind keine Parasiten.

  • Dazwischen Beweidung mit Pferden oder Rindern (tierartübergreifendes Weidemanagement).

  • Bei Regen kommen sehr viele Larven aus dem Kot → mehr Ansteckung nach Regen.

  • Nicht im Frühjahr eine Weide bestoßen, die im Herbst zuletzt bestoßen wurde.

  • Sehr später Austrieb, z.B. erst im Juni → infektiöse überwinternde Larven sind bereits größtenteils abgestorben.

  • Geringe Besatzdichte → verhindert, dass Weidegras bis an die Wurzel abgefressen wird → weniger infektiöse Larven gelangen in die Ziegen oder Schafe.

  • Alm nutzen → niedrige Besatzdichte.

  • Permanent feuchte / schattige Flächen nicht beweiden, nur Schnittnutzung.

  • Sauberes Trinkwasser auch auf der Weide anbieten.

  • Wo möglich: Neuansaat und Ackerfutter nutzen.

 

  • „Lämmerschlupf“ gibt den Jungtieren immer frische Weidestücke vor, bevor Alttiere drauf kommen (und sie verseuchen).

  • Zufütterung auf der Weide → unterstützt Jungtiere und verringert aufgenommene Grasmenge (und Wurm-Larvenmenge).

  • Gute Ernährung mit genügend Eiweiß hilft Ziegen und Schafen, dass sie sich besser gegen Parasiten wehren können.

  • Gute Stallhygiene.

  • Neue Tiere vor der Eingliederung untersuchen und bei Bedarf wirksam entwurmen.
    Erkrankte Tiere separieren.

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