Behandlung und Vorbeugung von Kokzidien

Kokzidien zerstören die Darmschleimhaut sehr rasch, daher müssen Behandlung und Hygienemaßnahmen sofort begonnen werden!

Behandlungsmöglichkeiten bei Kokzidien

  • Arzneimittel gegen Kokzidien (Kokzidiostatika): Durch den Einsatz von solchen Mitteln wird die weitere Vermehrung der Kokzidien im Darm verhindert.
    Die Wirkung ist am besten am Beginn der Erkrankung. Aber Achtung, manche Kokzidiostatika haben eine sehr lange Wartezeit!

  • Schulmedizin: Starke Schmerzen im Bauch werden mit Schmerzmitteln behandelt. Großer Flüssigkeitsverlust mit Infusion.

  • Elektrolyttränken: Solche werden gegen die Austrocknung angeboten.
    Lämmer und Kitze mit wässrigem Durchfall sollen davon pro Tag 10% ihres Körpergewichts trinken.

  • Pflanzenheilkunde: Sie bietet sich ebenfalls zur Unterstützung an.
    Kamillen- und Fencheltee trinken viele Jungtiere gerne - Elektrolyte dazu geben. Auch die Karottensuppe kann hilfreich sein.

  • Homöopathie: Stinkender Durchfall mit Schwäche und Unruhe kann in der Homöopathie mit Arsenicum album (= Acidum arsenicosum) oder Mercurius unterstützt werden.

Hygiene - sofort umsetzen

Kokzidien sind ansteckend!

Mit Hygienemaßnahmen wird der Infektionsdruck gesenkt:

  • Erkrankte Tiere sofort von der restlichen Herde isolieren und in warme, gut eingestreute, trockene Boxen bringen.

  • Hygiene sofort verbessern: ausmisten, einstreuen, Stall und Wände gut reinigen.

  • Stallgeräte, Heuraufen und Futtertröge, Boxenwände etc. auch gründlich waschen und reinigen.

  • Kokzidien sind äußerst widerstandsfähig gegenüber Desinfektionsmitteln.

  • Mit dem Dampfreiniger ab 70°C werden Flächen sicher von Kokzidien befreit.

Vorbeugemaßnahmen gegen Kokzidien

Gute Haltungsbedingungen und Fütterung sind das A und O:

  • Ausreichend Einstreu in der Ablammbox, Trockenhalten des Stalles, regelmäßiges Ausmisten, keine feuchte Einstreu oder feuchte Stellen bei Tränken, keine feuchten Liegeflächen im Freien, z.B. in engen Unterständen

  • Vermeidung des Verschmutzens von Futtertrögen, Wasserstellen oder Kraftfutterautomaten

  • Besatzdichte nicht zu hoch, nicht zu enge Aufstallung

  • Ausgewogene, wiederkäuergerechte Futterration

  • Ausreichend mit Vitaminen versorgen. Insbesondere die Vitamine A und D helfen beim Wiederaufbau der Schleimhaut im Darm und führen zu einer schnelleren Rekonvaleszenz.

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