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Was ist eine Pansenazidose?

Zu einer Übersäuerung des Panseninhaltes kommt es v.a. durch übermäßige und ungewohnte Aufnahme von rasch verdaulichen Kohlenhydraten → dadurch setzt eine überstürzte Milchsäurebildung ein und der pH-Wert im Pansen sinkt unter 6 → ein Teil der Pansenmikroben stirbt ab, die Zusammensetzung ändert sich, die Verdauung wird eingeschränkt, bei starker Übersäuerung kommt es zum Verdauungstillstand.

Mögliche Ursachen für Pansenazidose

  • Zu rasche Umstellung auf Getreidefütterung, zu hohe Getreidemengen pro Gabe

  • Zu viele leicht verdauliche Kohlenhydrate (ohne vorherige langsame Futterumstellung): Brot und Semmeln, Obst, Obsttrester, Äpfel und Birnen von Streuobstwiesen, Rüben, Karotten, Kürbis, viel junges Gras…

  • Rohfasermangel

  • Überfütterung, z.B. wenn Schafe und Ziegen in der Futterkammer Getreide oder andere leicht verdauliche Kohlenhydrate in großen Mengen fressen  

Symptome einer Pansenazidose

abhängig von der aufgenommenen Menge:

  • kurzzeitige Fressunlust

  • steifer, schwerfälliger Gang → Klauenrehe

  • dünnbreiiger bis wässriger Durchfall, Kot ist grau, riecht sauer und übel

  • Benommenheit, Zähneknirschen, Krämpfe, Schmerzen, Festliegen, Apathie

  • Aufblähen

  • rascher Verfall und hohe Sterblichkeitsrate innerhalb der ersten 6 Stunden

  • Folgen nach Überstehen der Azidose: Wollverlust, Verdauungsstörung (wegen Nervenschädigung), Bauchfellentzündung

Maßnahmen bei Pansenazidose

  • Verdächtiges Futter sofort absetzen

  • Trinkwasser anbieten - zu den Tieren bringen

  • neutralisierende Mittel eingeben: Natrium-Bikarbonat = Speisesoda (40-60g pro Tier übers Maul 2-3x über den Tag verteilt), ev. auch Tierkohle, Hefe

  • Rohfaser füttern: gutes Heu, gutes Futterstroh

  • Pansensaft (vom Schlachthof) eingeben

Vorbeugung:

  • Langsame Gewöhnung an neue Futterkomponenten wie Getreide, Obst, Weide

  • Rohfaserreiche Fütterung

  • gute Trinkwasserversorung

  • Getreide sicher verwahren

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