Geburten können unkompliziert verlaufen. Aber sie können das Muttertier auch überfordern und erschöpfen. Es gibt eine Reihe von möglichen Ursachen, warum ein Muttertier nach der Geburt schlecht frisst oder apathisch ist: Schmerzen durch Verletzungen, Infektion der Gebärmutter, Euterentzündung, Verdauungsstörung, Geburtsrehe, zu abrupte Futterumstellung etc.
Daher ist die Beobachtung des Muttertieres nach der Geburt wichtig: steht das Tier auf, frisst und trinkt es, versorgt es die Lämmer / Kitze, kann es Harn und Kot absetzen?
Was sind häufige Probleme nach der Geburt?
Festliegen - nicht aufstehen können z.B. wegen Verletzung im Geburtsweg, Energiemangel, Kalziummangel, Schmerzen von der Geburt oder in Muskeln, Sehnen oder Knochen, Infektionen….
Milchmangel oder Euterentzündung
Fieber z.B. wegen Verletzungen, Nachgeburtsverhalten, Gebärmutterentzündung…
Fressunlust z.B. wegen Schmerzen, Fieber, Futterumstellung…
Lämmer oder Kitze werden nicht versorgt z.B. wegen Schmerzen, Fieber, Erschöpfung, Energiemangel…
Symptome und Beobachtungen nach der Geburt
Verhalten des Tieres kontrollieren: Futteraufnahme, Zähneknirschen, Schmerzen, verminderte Aufmerksamkeit
Prüfen, ob Nachgeburt abgegangen ist
Innere Körpertemperatur messen
Tier auf Verletzungen und Blutungen kontrollieren
Euter begutachten, durchtasten, anmelken
Scheide auf Ausfluss, Schwellung, Rötung etc. überprüfen
Bei deutlichen Symptomen rasch einen Tierarzt beiziehen
Tipps: das Muttertier nach der Geburt
Gute Tierbeobachtung, damit mögliche Symptome frühzeitig gesehen werden
Futter und Wasser anbieten, sauber einstreuen
Beide Zitzen anmelken: kommt Milch? Ist der Strichkanal mit einem Pfropfen verschlossen: melken bis Milch kommt. Sind beide Euterhälften etwa gleich: ungleiche Euterhälften können auf eine Euterentzündung hinweisen.
Dem Muttertier ausreichend Ruhe lassen, v.a. Erstgebärende, damit es sich an die neue Situation gewöhnen kann
Wenn das Muttertier die Jungen gut versorgt und frisst/trinkt: alles ok