Sind deutliche Unterschiede zwischen beiden Euterhälften, die symmetrisch sein sollten zu erkennen, könnte dies ein Hinweis auf eine akute Euterentzündung oder chronische Euterentzündung sein.
Symptome einer akuten Euterentzündung
Akute Euterentzündungen kommen bei Schafen und Ziegen meist nur sporadisch vor.
Anzeichen für eine akute Euterentzündung (Mastitis) sind:
Steifer Gang, schlecht Fressen
Schmerzen, v.a. beim Berühren oder Ausmelken
Die Euterhälfte wird rot, bei Bildung von Bakterientoxinen auch violett-schwarz
Hohes Fieber von 41° und mehr zu Beginn, dann durch die Toxine und den daraus folgenden Schockzustand werden die Tiere kalt (Info: 38,5° bis 39,5°C = normal)
Wässrige Milch (eher zu Beginn), flockige Milch, kakaofarbene Milch (eher fortgeschrittene Euterentzündung)
Auf die Ohrbasis achten: normalerweise sind die Ohrenspitzen kühler als Ohrbasis. Wenn alles warm ist → Verdacht auf Fieber. Wenn alles kalt ist → Verdacht auf Sepsis (Blutvergiftung). V.a. Schafe zeigen erst deutliche Krankheitssymptome, wenn sie schon sehr krank oder sterbend sind. Daher ist gute Beobachtung und rasches Entscheiden und Handeln unbedingt notwendig.
Akutbehandlung einer Euterentzündung
Bei einer akuten Euterentzündung mit Fieber ist eine intensive tierärztliche Behandlung notwendig.
Das Tier bekommt:
eine oder mehrere Infusionen
mindestens 5 Tage antibiotische und entzündungshemmende Injektionen
Wichtig ist früh und lange genug zu behandeln.
Zusätzlich können Schafe und Ziegen mit Homöopathie unterstützt werden.
Die Anwendung von Euterinjektoren (Eutertuben) vom Rind wird bei Schafen und Ziegen nur selten und zwar im Anfangsstadium, wenn die Milch noch nicht verändert ist, empfohlen. Schafe und Ziegen haben viel weniger milchbildendes Gewebe und eine große Zitzenzisterne, daher ist die Wirkung der Euterinjektoren wesentlich geringer.
Eine Injektion von Oxytocin zum leichteren Ausmelken hat bei Schafen und Ziegen – im Gegensatz zum Rind – nahezu keine Wirkung.
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