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Was ist Durchfall?

Durchfall entsteht aufgrund einer gereizten Darmschleimhaut an und zeigt sich in verändertem Kot. Damit reagiert der Körper auf eine Störung. Die Ursachen für Durchfall sind sehr vielseitig: er kann eine eigenständige Erkrankung sein oder eine Begleiterscheinung oder Folge von anderen Erkrankungen.

Durchfälle bei Neugeborenen und Jungtieren können rasch zur Austrocknung und zum Tod führen. Ein Tier mit Durchfall soll aufmerksam beobachtet werden: wie oft wird Kot abgesetzt, wie sieht der Kot aus, wie ist es um die Kraft und Energie des Tieres bestellt? Sind Einzeltiere oder eine Tiergruppe betroffen?

Vielfältige Ursachen für Durchfall

Fütterungsfehler:

  • mangelnde Futterqualität, verschimmeltes Futter, viel Erde im Futter, nasses, gefrorenes Gras, zu eiweißreiches Futter auf der Weide

  • plötzliche Futterumstellung

bei Säuglingen:

  • zu wenig Kolostrum → mangelndes Immunsystem

  • Selenmangel → Schwäche beim Aufstehen und Saugen → dadurch zu wenig Kolostumaufnahme

  • Fehler in der Tränketechnik und Tränketemperatur: zu viel, zu kalt, zu warm – gilt für mutterlose Aufzucht

  • Schwergeburt, Lebensschwäche

  • Hygienemängel bei Geburt, unsaubere Umgebung, Lämmerschlupf

  • Stress: eingliedern von jüngeren Tieren, Umstallen, Kastration oder Enthornung

Haltung und Management:

  • Verwurmung

  • schlechtes Stallklima und Hygiene, schmutzige Einstreu, kalter Boden

  • längere Regenphasen auf der Weide ohne Unterstand

Durchfall-Erreger

  • Es gibt eine unüberschaubare Zahl an Viren (Rota-, Corona-Viren), Bakterien (E.coli, Campylobacter, Salmonellen, Clostridien), Einzellern (Kokzidien, Kryptosporidien), Würmern (Magen-Darm-Würmer, Bandwürmer), die Durchfall auslösen können. Hier näher beschriben: Kokzidien, Clostridien

Bei Herdenerkrankungen unbedingt Diagnose durch Kotuntersuchung oder Sektion veranlassen, damit gezielt behandelt und vorgebeut werden kann.

Symptome von Durchfall

  • Veränderte Kotkonsistenz: breiig - flüssig - wässrig - schleimig - mit Blut vermischt, schaumig

  • häufiger Kotabsatz

  • Veränderte Kotfarbe: grün, zementfarben, blutig, schleimig….

  • Geruch “nach Durchfall”: sauer, stinkend

  • Begleiterscheinungen wie Bauchschmerzen, Kolik, Blähungen

  • Mattigkeit und Appetitverlust, verschmutztes Kitz oder Lamm

  • Austrocknung bei Lämmern: Einsinken des Augapfels (8-10% Verlust an Körpergewicht), Hautfalte am Hals verstreicht nicht (6-8% Verlust an Körpergewicht). Achtung: bei 12-13% Verlust an Körpergewicht verendet das Tier

  • Fieber möglicherweise

  • akuter Durchfall - chronischer Durchfall

Behandlung und Maßnahmen gegen Durchfall

Durchfallursachen abgestellen erkennen und abstellen

Lebenserhaltende Maßnahmen:

  • Flüssigkeit ersetzen - v.a. bei Jungtieren

. Zugang zu frischen sauberen Wasser

·         Lebenserhaltende Maßnahmen

Elektrolyttränken zum Ausgleichen des Flüssigkeitsverlustes
  • :

ca. 10% des Körpergewichtes verabreichen. Die Elektrolyttränke dauernd anbieten. Kitz
  • Jungtier nicht selbständig trinkt

, dann verteilt auf 2-3x tgl. eingeben =
  • : Drenchen (mit Schlauch die Elektrolyttränke eingeben) oder Infusion, ca. 10% des Körpergewichtes verabreichen, über Tag verteilt

  • Frisches sauberes Wasser anbieten, ev. lauwarm

Weiterhin
  • Jungtiere weiterhin Milch trinken lassen = Energieversorgung

des Tieres.
  • Wärme, zugfreie Aufstallung, genug Einstreu, ev. Wärmelampe

.

 

Gegen Bakterien und Kokzidien stehen spezifische Arzneimittel zur Verfügung. Gegen Viren gibt es keine spezifischen Arzneimittel. Vorsicht mit Halocur (Arzneimittel für Kälber gegen Kryptosporidien): es wird von Ziegenkitzen nicht vertragen.

 

·         Wiederherstellung der normalen Darmfunktion:

Elektrolyte weiterhin eingeben, auch Milch weiter.

Ev. Milchsäurebakterien.

  • oder auf Wärmeflasche legen

  • Probiotika, z.B. Milchsäurebakterien zur Wiederherstellung einer normalen Darmflora

  • Teezubereitungen von Eichenrinde, Kamille, Fenchel etc. Kann gemeinsam mit Elektrolyten eingegeben werden. 

Ausreichende
  • Unterstützung mit homöopathischen Arzneimitteln

Schulmedizin: Infusion, Antibiotika bei bakterieller Infektion; schmerzstillende, entzündungshemmende Arzneimittel bei Fieber, Kolik, Blähung; Vitamingabe, Verabreichung von stopfendem und keimhemmenden Pulver, z.B. Eichenrindenpulver, Kohlepräparate

Vorbeugung:

  • Gute Versorgung mit Wasser, Salzleckstein und Mineralstoffen

.

 

·         Vorbeugung:

  • Ausreichend Biestmilch

, gute Vitamin- und Mineralstoffversorgung.
  • Ev. Milchsäurebakterien vorbeugend = Probiotika, z.B. Effektive Mikroorganismen, Joghurt

  • Gleitender Futterwechsel, langsame Umstellung auf die Weide, gute Futterqualität

.Hygienemaßnahmen, z.B. bei Kokzidienbefall wird die Reinigung mit Dampfstrahler (mind. 70°C) empfohlen.
  • Hygiene verbessern: ausmisten, gut einstreuen, Stall waschen, bei Kokzidienbefall Reinigung mit Dampfstrahler

  • Zubereitungen von Heilpflanzen als Tee oder Pulver in kritischen Phasen zufüttern

Weiteres zum Durchfall

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SIEHE BEISPIELE:
https://www.drsam.de/symptome/durchfall-hund
https://www.gesundu.de/lexikon/detail/akuter-durchfall